Emotionen bei Kindern „regeln“ – aber wie?

Die emotionale Entwicklung gleicht oft einer Achterbahnfahrt. Kinder erleben ein intensives Spektrum an Gefühlen. Für viele Eltern stellt sich die Frage: Wie können sie ihre Kinder darin unterstützen, diese Gefühle zu verstehen und zu regulieren?
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Emotionsregulation bei Kindern – Kindern helfen, Gefühle zu meistern

Die Gefühlswelt von Kindern verstehen

Die emotionale Entwicklung gleicht oft einer Achterbahnfahrt – von glücklicher Euphorie bis hin zu tiefer Trauer erleben Kinder ein intensives Spektrum an Gefühlen. Für viele Eltern stellt sich die Frage: Wie können sie ihre Kinder darin unterstützen, diese Gefühle zu verstehen und zu regulieren?

Die Fähigkeit, Emotionen zu erkennen und konstruktiv mit ihnen umzugehen, ist eine wesentliche Grundlage für ein gesundes Selbstbewusstsein und stabile soziale Beziehungen. Dieser Artikel beleuchtet, warum Emotionsregulation bei Kindern so wichtig ist, welche Herausforderungen dabei bestehen und wie Eltern ihren Kindern hilfreiche Strategien vermitteln können.

Warum ist Emotionsregulation bei Kindern so wichtig?

Emotionsregulation spielt eine entscheidende Rolle in der kindlichen Entwicklung. Kinder, die lernen, mit ihren Gefühlen umzugehen, entwickeln ein besseres Verständnis für sich selbst und ihre Umwelt. Sie lernen, soziale Interaktionen positiv zu gestalten und reagieren weniger impulsiv auf Konflikte. Dabei sind Kinder jedoch auf die Unterstützung von Erwachsenen angewiesen, die ihnen einen sicheren Raum bieten, in dem sie ihre Gefühle ohne Angst vor Verurteilung oder Zurückweisung ausdrücken können.

Warum fällt Emotionsregulation Kindern oft schwer?

Es gibt verschiedene Gründe, warum Emotionsregulation für Kinder eine Herausforderung darstellt:

  • Unreife des Gehirns: Das kindliche Gehirn befindet sich noch im Entwicklungsprozess und hat Schwierigkeiten, starke Emotionen zu verarbeiten und zu steuern.
  • Mangelnde Selbstwahrnehmung: Kinder können oft nicht klar benennen, was sie fühlen, was den Umgang mit ihren Gefühlen erschwert.
  • Kommunikationsfähigkeiten: Kinder müssen erst lernen, wie sie über ihre Gefühle sprechen und Konflikte lösen können.

Eltern können ihre Kinder gezielt darin unterstützen, emotionale Bewältigungsstrategien zu entwickeln und zu üben. Durch eine Kombination aus Verständnis, Geduld und gezielten Übungen können Kinder ihre Fähigkeit zur Emotionsregulation verbessern und lernen, ihre Gefühle besser zu steuern.

Übungen zur Unterstützung der Emotionsregulation bei Kindern

Hier sind einige praktische Übungen, die sich im Familienalltag leicht integrieren lassen und Kindern helfen, ihre Emotionen besser zu verstehen und zu regulieren.

Die Vulkanübung

Diese Übung unterstützt Kinder dabei, ihre Wut oder andere intensive Emotionen zu visualisieren und zu kontrollieren:

  1. Identifikation der Emotion: Das Kind wird ermutigt, seine aktuelle Emotion zu erkennen und zu benennen.
  2. Visualisierung des Vulkans: Das Kind stellt sich einen Vulkan vor, der die aufsteigende Emotion symbolisiert.
  3. Lavafluss: Die Lava steigt langsam an und erreicht den Kraterrand, was den Höhepunkt der Emotion darstellt.
  4. Ausbruch oder Kontrolle: Das Kind entscheidet, ob es die Emotion „ausbrechen“ lassen möchte oder die Lava zurückdrückt.
  5. Abkühlung: Wenn die Lava zurückgedrückt wird, kann das Kind verschiedene Abkühlungsstrategien anwenden, wie tiefe Atmung, Bewegung oder das Wiederholen positiver Affirmationen.

Vorteile der Vulkanübung

Diese Übung hilft Kindern, ihre Emotionen zu visualisieren und sich mit eigenen Strategien zur Beruhigung zu beschäftigen. Dadurch stärkt sie das Selbstbewusstsein und das Gefühl der Kontrolle über die eigenen Emotionen.

Die Herzübung

Diese Übung fördert eine positive Bindung und vermittelt den Kindern ein Gefühl der Liebe und Geborgenheit. Das ist speziell in Phasen der Ruhe enorm wichtig, wie zum Beispiel kurz vor dem Schlafengehen.

Die Eltern sammeln Momente, Eigenschaften und Erlebnisse, die sie an ihrem Kind schätzen, und stellen sich vor, diese positiven Gefühle als eine Art Energiebrücke zu ihrem Kind zu senden. Dies schafft eine emotionale Verbindung und vermittelt Wärme, Dankbarkeit und Zufriedenheit.

Wichtige Formulierungen, um Kindern bei der Emotionsregulation zu helfen

Eltern können die Emotionsregulation ihres Kindes unterstützen, indem sie klare, verständliche und empathische Aussagen verwenden. Hier sind einige hilfreiche Beispiele:

  • Zur Benennung von Gefühlen: „Du bist gerade sehr wütend/traurig/frustriert.“, oder „Ich verstehe, dass du enttäuscht bist.“
  • Zur Förderung der Lösungsorientierung: „Was können wir tun, damit es dir besser geht?“ oder „Lass uns überlegen, wie wir das Problem lösen können.“
  • Für mehr Selbstbewusstsein: „Du schaffst das!“, oder „Ich glaube an dich.“

Warum ist also Emotionsregulation für Kinder so eine wichtige Fähigkeit?

Emotionsregulation ist für Kinder eine herausfordernde, aber wichtige Fähigkeit, die sie langfristig in ihrer Entwicklung stärkt. Eltern spielen dabei eine Schlüsselrolle, indem sie ihren Kindern liebevoll und geduldig zur Seite stehen und ihnen Werkzeuge an die Hand geben, um Gefühle zu benennen und konstruktiv zu verarbeiten. Die vorgestellten Übungen und Formulierungen helfen Kindern, die Achterbahn ihrer Emotionen besser zu verstehen und sich sicher und geborgen zu fühlen. So gelingt es, das Selbstbewusstsein und die Resilienz der Kinder zu fördern, sodass sie mit den Herausforderungen des Lebens besser umgehen können.

„If you can dream it, you can do it.“

Walt Disney

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Mag. Theres Kolarz-Lakenbacher

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