Wie Resilienz aus Problemen Chancen macht
Resilienz hilft Ihnen nach Rückschlägen wieder aufzustehen. Es stärkt sozusagen Ihr inneres Stehaufmännchen und macht aus Problemen und Herausforderungen Momente, aus denen Sie gestärkt hervorgehen. Jeder von uns kennt Situationen im Leben, von denen man glaubt, dass nichts Gutes aus ihnen hervorgehen kann. Auch Alltagsärger wie anstrengende Lieferanten am Telefon oder Konflikte am Arbeitsplatz sind Momente, wo Resilienz auf die Probe gestellt wird. Und auch wenn man selbst in manch einem Moment daran zweifeln mag, dass die jeweilige Situation etwas Gutes mit sich bringt, so hat doch jeder Sturm und jeder Ruck in unserem Leben auch eine positive Seite. Oft bemerken wir das aber erst viel später.
Mentale Widerstandsfähigkeit als Grundpfeiler
Resilienz wird in der Literatur als psychische Widerstandsfähigkeit beschrieben, nach einem negativen Erlebnis wieder aufzustehen und weiterzugehen. Sie dient unserem Körper dazu, Balance zu finden und sein Gleichgewicht nach einem Sturm wiederzufinden. Ähnlich einem Grashalm, der sich während des Windes verändert und ordentlich durchbiegt, aber sofort nach Abflachen wieder in die alte aufrechte Position zurückfindet.
Die aktuellen Forschungen gehen noch einen Schritt weiter. Man spricht nicht nur von „bounce back“ – also in den Ursprungszustand wieder zurückzukehren, sondern von „bounce forward“ was bedeutet, dass man sogar durch das Gelernte noch die Kompetenz neuer Bewältigungsstrategien dazugewonnen hat.
Resilienz kann man lernen
Keine Sorge, sollten Sie jetzt beim Lesen der ersten Zeilen daran zweifeln, ausreichend Resilienz zu besitzen. Denn die gute Nachricht: Resilienz kann man lernen und üben, und das sein Leben lang. Es ist nie zu spät, damit zu beginnen und der Grad an Resilienz ist nicht in Stein gemeißelt, sondern verändert sich im Leben immer wieder. Resilienz wird von zwei Faktoren beeinflusst: äußeren und inneren. Letztere kann man mitgestalten und beeinflussen, mit den äußern kann man lernen umzugehen, wie es Jon Kabat-Zinn so schön sagt:“You can´t stop the waves, but you can learn to surf.“
Äußere Faktoren von Resilienz:
Hierzu zählen zum Beispiel unsere Beziehungen, Netzwerke. Sowohl in privater Hinsicht als auch beruflicher. Aber auch diverse Umweltfaktoren, gesetzliche Themen etc, die wir gar nicht oder nur bedingt beeinflussen können.
Innere Faktoren von Resilienz:
Diese sind Eigenschaften wie Eigenverantwortung, Selbstbestimmtheit, Fantasie, Kreativität, Humor, Mut, etc.
Genau diese inneren Faktoren werden beim Resilienztraining unter die Lupe genommen. Dabei geht es um eine Unterbrechung des Reiz-Reaktionssystems, wie man es auch aus dem Prinzip der Achtsamkeit kennt. Also es wird ein Stop nach dem Reiz eingelegt, bevor wir – wie so oft – aus dem Affekt handeln. So kann überlegt und aktiv auf Situationen agiert werden. Ella Amann spricht von acht Resilienzfaktoren:
- Resilienzfaktor 1: Akzeptanz & Realitätsbezug
- Resilienzfaktor 2: Selbstverantwortung und Selbstwirksamkeit
- Resilienzfaktor 3: Lösungsbereitschaft und Kreativität
- Resilienzfaktor 4: Selbstregulation und Selbstfürsorge
- Resilienzfaktor 5: Optimismus und Selbsteinschätzung
- Resilienzfaktor 6: Improvisation und Lernbereitschaft
- Resilienzfaktor 7: Zukunftsgestaltung und Visionsentwicklung
- Resilienzfaktor 8: Beziehungen und Netzwerke
So wird dabei die Fähigkeit geübt, seine eigenen Ressourcen, Stärken und Werte zielgerichtet einzusetzen und zu nutzen. Durch die Verantwortung, die man durch diesen Blickwinkel erlangt, hat man nicht mehr so stark das Gefühl, der Situation ausgeliefert zu sein. Durch diese Selbstwirksamkeit bekommt man mehr Selbstbewusstsein und hat das Gefühl, sein Leben aktiv zu gestalten und nicht einfach nur mitzuschwimmen.
Auch präventiv hilft Resilienztraining, um in herausfordernden Situationen bewusst handeln zu können. Das heisst natürlich nicht, dass wir keine Hoch und Tiefs mehr erleben. Wir lernen lediglich mit diesen anders umzugehen.
Brauche ich Resilienztraining?
Haben Sie das Gefühl, dass Sie trotz effektiver Zeiteinteilung zu nichts kommen, vor allem nicht zu sich? Me-Time ist ein theoretisches Konzept, das Sie nicht in Ihren Alltag integrieren können? Und Sie tun subjektiv bereits alles, und es ist dennoch nicht genug?
Dann wäre das mentale Resilienztraining eine gute Möglichkeit, sich Methoden und Techniken anzueignen, wieder Kapitän:in auf seinem eigenen Schiff zu werden!
Aber auch präventiv macht Resilienztraining Sinn, um sich die Methodik und Technik dieses mentalen Trainings (wieder) bewusst zu machen und in der nächsten stressigen Situation oder herausfordernden Lebenslage zu nutzen.
Resilienz in der Arbeitswelt
Gerade in Unternehmen und den Führungsetagen ist Resilienztraining angekommen. Man hat gesehen und erlebt, wie oft man diese Investition in seine Mitarbeiter:innen zurückbekommt und mit resilienten Team-Mitgliedern nicht nur bessere Ergebnisse erzielt, sondern gleichzeitig auch ein zufriedeneres Arbeitsumfeld schafft.
Zielsetzungen, Organisation und Zeitmanagement sowie der Umgang mit und in einem Team können sehr belastende Stressfaktoren sein, denen mit einem Training an der eigenen Widerstandskraft begegnet werden kann.
Wie funktioniert Resilienztraining?
Die mentale Widerstandskraft wird nicht nur durch das Erlernen von Entspannungsübungen trainiert. Es geht vor allem darum, die inneren Motivatoren zu analysieren und daraus konkrete Maßnahmen zur Stressreduktion abzuleiten. Die Eigenschaften Akzeptanz, Selbstwirksamkeit und Lösungs- sowie Zukunftsorientierung spielen dabei sehr große Rollen.
Durch Methoden und Tools, die über einen längeren Zeitraum hinweg geübt und geprobt werden, transferiert man diese positiven Denkmuster ins Unterbewusstsein, wo diese bei der nächsten herausfordernden Situation aufpoppen.
Möchten auch Sie Kapitän:in auf Ihrem eigenen Schiff werden? Dann kontaktieren Sie mich gerne für ein unverbindliches Kennenlernen.