Was kann ich tun, wenn ich merke, dass ich in ein Burnout schlittere oder mich permanent überfordert fühle?
Hier Tipp #1: zu mehr Ruhe
Wenn Sie an Ihre letzte Autoreise denken, auch wenn Sie vielleicht inzwischen mehr mit der Bahn fahren… – was haben Sie denn da gemacht? Meist tanken wir das Auto voll, kontrollieren den Reifendruck, machen uU noch ein Service usw. Wir achten also gut darauf, dass uns das Vehikel auch gut zu unserem Ziel bringt.
Wie ist das denn bei Ihnen? Wenn Sie mit einer neuen Aufgabe beginnen, oder in den Tag starten. Achten Sie hier auch gut auf sich? Hier kann es hilfreich sein, in einem ersten Schritt auf die Grundbedürfnisse zu achten. Hab ich heute schon etwas getrunken? Muss ich vielleicht aufs WC? Hab ich Hunger? Brauche ich eine Pause? Einen kurzen Spaziergang? Achten Sie mal bewusst darauf, was Sie jetzt gerade brauchen, bevor Sie eine neue Tätigkeit anfangen. Dies ist ganz besonders wichtig, wenn Sie gerade eine anstrengende Phase, eine Erschöpfungsphase oder ins Burnout schlittern oder aus einer Phase des Burnouts herauskommen.
Was ist also Hingabe und Hergabe in Hinblick auf die Burnout Prävention?
Dinge in Hingabe statt in Hergabe zu tun ist hier auch ein sehr relevanter Aspekt. In welcher Qualität mache ich meine täglichen Aktivitäten? Hier kommt mir immer wieder das Beispiel von einer ganz tollen Frau, die mir viel beigebracht hat in den Sinn, von Gabriele Klimt: Duschen in Hingabe – versus Duschen in Hergabe. Die Zeit ist die gleiche, aber der Outcome ein komplett anderer.
Hergabe – die Funktionalität in mir
Hingabe bedeutet Dinge einfach zu erledigen, dass Dinge fertig werden, also sind wir hier stark in der Funktionalität.
Hingabe – das Menschliche in mir
Hingebe bedeutet hingegen, dass ICH hier als Person mit dabei bin, beziehungsvoll, fühlend, also in der Gefühlswelt mit dem Fokus auf dem JETZT.
Also, wenn wie bei dem Duschbeispiel bleiben …
im ersten Fall (Hergabe) denke ich schon an alles, was ich heute noch zu erledigen habe, was alles schon wieder nicht geklappt hat, was mir heute noch bevor steht und so weiter.
im zwischen Fall (Hingabe) genieße ich, wie sich das Wasser auf der Haut anfühlt, wie riecht das Duschbad, ich genieße. das ist etwas nährendes im Vergleich zu dem Zehrenden in der ersten Version. Können Sie den Unterschied fühlen?
- Es handelst sich um die gleiche Zeit, aber es gibt Ihnen persönlich viel mehr und es kommt auch ganz viel zurück. Also sich hinwenden, sich Zeit nehmen, sich auf etwas einlassen.
- Es ist nur die Haltung, die hier unterschiedlich ist, sonst nichts!!
- Also, mit welcher Haltung und Einstellung wenden Sie sich Ihren Aufgaben zu?
Warum ist das in der Burnout Prävention so wichtig?
All diese Themen sind insbesondere als Burn Out Prävention besonders relevant, aber natürlich immer, wenn Sie an ein zufriedenes Leben denken. Denn, wie schon eine Harwardstudie mit dem Titel „A wandering mind is an unhappy mind.“ zeigt, sind wir am zufriedensten, wenn wir „im Moment“ sind. Also nicht parallel alles gleichzeitig tun und noch obendrauf an etwas anderes denken. Multitasking macht uns nur langsamer und noch dazu entleert es uns. Also – probieren Sie das gerne mal aus – macht es einen Unterschied für Sie?
Was kann ich tun bei akutem Stress?
Hier Tipp #2: Atmen!
Der Atem ist eines der wertvollsten Dinge, die wir bewusst steuern können. Der Atem hat daher eine enorme Auswirkung auf unseren Körper. Und, wir habe den Atem ganz nebenbei immer zur Verfügung! Hier ein paar einfach Atemübungen, die bei Stress und Überforderung gut wirken, um wieder in einen denk- und handlungsfähigen Zustand zu kommen:
3 Atemzüge bei akutem Stress
- Aufmerksamkeit auf den Atem lenken
- Den Körper entsapannen
- Fragen Sie sich: Was ist jetzt wirklich, wirklich wichtig?
Mit dem Hintergrund, dass wir oft eine unglaubliche Unsicherheit im Außen erleben, die in und mit uns auch etwas macht. Daher ist es so wichtig zu wissen, was hab ich selbst in der Hand und was nicht. Hier bin ich wieder in meiner Selbstwirksamkeit, die gut tut. Und wie gibt mir das, was ich in der Hand habe Sicherheit und Stabilität. Was könnte das z B sein? Überlegen Sie sich dazu ein paar Dinge und notieren Sie sich diese gerne!
Boxbreathing | Stressreduktion wie in Navi-Seal
Stellen Sie sich ein Quadrat vor, dessen Kanten man während der Atmung entlangfährt.
Je 4 Sekunden – Dann wird das Prinzip wiederholt.
- Einatmen
- Atem anhalten
- Ausatmen
- Atem anhalten
Atemübungen der Navy Seals: Längst weiß man, dass spezielle Atemtechniken für ein ideales Gleichgewicht von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid im Blut sorgen. Dies ist die Basis für Mechanismen, die Gefühle wie Entspannung und Wohlbefinden auslösen. Diese Technik wird nicht nur von den Navy Seals, sondern auch von Ärzten, Polizisten und Sportlern angewendet, um schnelle Entspannung zu finden.
Hierbei ist es optimal, sich zuerst eine ruhige, entspannte Umgebung zu schaffen, was freilich nicht immer und überall möglich ist. Schon nach kurzer Zeit erlangt man auf diese Weise eine tiefe Ruhe und Entspannung.
Tactical Breathing | Stressreduktion wie in Navi-Seal
Oder auch Kohärentes Atmen genannt und etwas einfacher …
Je 4 Sekunden – Dann wiederholen, das wars …
- Ausatmen bis 4 zählen
- Einatmen bis 4 zählen
Das taktische Atmen ist eine weitere Atemtechnik, die von den Navy Seals angewandt wird. Eigentlich kennt man sie aber bereits seit Jahrhunderten. Besonders Jäger und Krieger sorgten auf diese Weise für innere Ruhe und einen wachen Geist.
Hierbei soll die Atemfrequenz deutlich verlangsamt werden.
Beim Ein- und Ausatmen durch die Nase wird jeweils bis 4 gezählt.
Im Unterschied zum Box Breathing braucht es hierbei aber kein mentales Vorstellungsvermögen und auch die Atempausen fallen weg.
Dieses taktische Atmen ist in besonderen Stresssituationen hilfreicher und kann einfacher praktiziert werden als das Box Breathing.
Was tun mit diesen Atemtechniken?
Experten raten übrigens dazu, das Box Breathing als tägliches Training zu praktizieren. Im Interview verrät der Fitnessexperte und ehemalige Navy Seal Mark Divine, welche Vorteile das mit sich bringt. „Box Breathing wird täglich durchgeführt, um Ihre unbewusste Atmung dauerhaft zu verändern – für ein besseres Stressmanagement, ein verbessertes mentales und emotionales Bewusstsein und eine verbesserte mentale Kontrolle.“ Im Laufe der Zeit wird sich der Körper auf diese gesündere, ruhigere Atmung umstellen. Mehr Gesundheit und Wohlbefinden sind also nur einige Atemzüge entfernt.
Möchten Sie auch etwas für sich und Ihre mentale Gesundheit tun? Dann kontaktieren Sie mich gerne für ein unverbindliches Kennenlernen.